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Typografisches Gestalten

Werden Doktorarbeiten wie rein wissenschaftliche Dokumente veröffentlicht, ist eine sachliche Textgestaltung angebracht. Es gilt ja nicht, das Auge zu erfreuen! Nur... langweilig sollte das Angebot auch nicht darherkommen. Das ist aber Aufgabe des Layouts. Auch wenn ich selbst zu wenig Spalten / Kolumnen einsetze. Zeitungen setzen dieses Mittel der besseren Lesbarkeit nicht umsonst ein.
Gegenstand dieser Seite soll sich aber mit dem Umgang des Schrifteneinsatzes befassen. Und solche Argumente wie „weniger ist mehr“ wird gern von denjenigen benutzt, die mit Laienwissen aufwarten müssen weil sowas schon mal gehört.
Nun denn!!!

Der Einsatz von Serifenschrift als Lauf- oder Fließtext

Um einen Größenausgleich zur Schrift Arial in 14px zu erwirken, setze ich die Schriftgröße 16px für folgende Beispiele ein.

• Hier muss ich feststellen, daß Times als Lauftext für die Größe ungeeignet ist. Sie lässt an Lesbarkeit und Kerning zu wünschen übrig, sie wirkt unruhig.
• Ich versuche es mit Times New Roman, was hier nun Anwendung findet. Nur kann ich nicht davon ausgehen, dass auf jedem Rechner diese Schrift installiert ist und somit seinen Zweck erfüllen kann.
• Als zweite zu empfehlende Serifenschrift wähle ich die Garamond. Auch hier gilt natürlich die Frage: „Wer hat die auf dem Rechner?“ Eine Ersatzschrift wie Arial anzubieten, die dann auch noch in der Größe 16px daherkommt, ist wenig zielführend.

Beispiel für mehrere Angaben von Schrifttypen ( wird oft empfohlen ) : style="font-family: Cambria, Georgia, DejaVu"
Drei Schriftarten von denen sicherlich eine auf dem Rechner installiert ist.
style="font-family: Georgia, DejaVu" Zwei Schriftarten von denen sicherlich eine auf dem Rechner installiert ist.
style="font-family: DejaVu" Noch diese Schriftart die eventuell auf dem Rechner installiert ist. Wenn nicht kommt ein automatischer Ersatz wie sans-serif.

Die Schriftgröße ist 16px und wird unterschiedlich groß dargestellt, da Schriftenschnitte eher selten mit gleichem Ascent und Descent daherkommen.
Erklärung: Mittellänge = Abstand Minuskelhöhe zur Grundlinie, Ascent = Abstand Oberlänge zur Minuskelhöhe, Descent = Abstand Grundlinie zur Unterlänge. Ascent und Descent werden willkürlich nach optischem Empfinden festgelegt. Sie definieren den Raum nach oben und unten in dem sich Glyphen befinden sollen ohne mit Glyphen anderer Zeilen zu kollidieren. Es ist also die Zeilenhöhe und nicht die Höhe der Glyphen gemeint.

Das WebOffeneFontFormat .woff stellt eine Möglichkeit dar, Schriften einzusetzen die sich voraussichtlich nicht auf dem Rechner des Clients befinden. Das Schriftenformat mit der jeweiligen Type wird in das Projekt eingebunden und steht somit jedem für die Abbildung zur Verfügung.

Und nun: „Butter bei die Fische“. Die Garamond.woff wird mittels @font-face als font-family: Garamond Std ( Std als Standart- oder Normalschriftschnitt ) deklariert und kann über ihren Familiennamen oder über den Einsatz einer zuvergebenden Klasse eingesetzt werden. <p class="garamond" > .garamond {font-family: Garamond Std; }

Natürlich läßt sich dies mit anderen Serifentypen auch umsetzen. Für WebOpenFontFormate gibt es einige DownLoad-Angebote oder man schaut sich nach einem Programm um, dass TrueType oder OpenType in woff-Format wandelt.

Überschriften / Headlines

Was bei Lauftext kaum eine Rolle spielt, wird bei Schriftgrößen ab 30px deutlich - das Kerning. Gut bearbeitete Schriftenschnitte beinhalten das Festlegen von Kerningpaaren. Jede Glyphe kommt mit einem Außenabstand daher. Optisch bringt es aber Unruhe in ein Schriftbild, wenn ein Weißraum zwischen zwei Glyphen auffällig erscheint. Für Versalien oder Majuskeln genannt stellen Glyphenpaare dann kritische Abstände dar, wenn dafür keine Unterschneidungsmerkmale definiert wurden. Nur arbeitsintensive Korrekturen können so zur Verbesserung beitragen.
VALATAW Typ

Manuelle Korrektur der Glyphen: ALATAW y
VALATAW Typ


Dokument geändert am: 03. Aug. 2016 19:47